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Warum bin ich so erschöpft?

Wie ein Fokuswechsel​ helfen kann

Warum bin ich so erschöpft?

Viele Menschen leiden unter einer chronischen, tiefen Erschöpfung, die auch durch genügend Schlaf, Nahrungsumstellung oder Ergänzungsmittel nicht verschwindet.

Eine Rolle spielen können Stress, ständiges Tun ohne Pausen und das konstante Fluten unseres Gehirns mit Daten und Bildern. Auch Menschen mit Traumatisierungen sind von Erschöpfung betroffen.

 

Erschöpfung wegen Dauererregung

Unser autonomes Nervensystem besteht aus den zwei Hauptzweigen Sympathikus und Parasympathikus. Der Parasympathikus ist unter anderem zuständig für Verdauung, Erholung und Entspannung.

Der Sympathikus schaut, dass wir aktiv und wach sind und bereit, zu handeln. Der Kampf- oder Fluchtmodus des Sympathikus wird aktiviert, sobald wir Stress haben, sei dies effektiv oder in unserer Vorstellung. Unser Körper leistet einen grossen Aufwand, um jederzeit kampfbereit zu sein.

 

Nicht zur Ruhe kommen

Folgt nach Stressphasen keine Aktivierung des Parasympathikus mit Erholung und Entspannung, bleibt unser System im Kampf- oder Fluchtmodus und in einem konstanten «Gewappnet-sein».

Bei Menschen mit traumatischen Erfahrungen kann das Nervensystem in einem dauernden erregten Zustand sein, weil es die Gefahr immer noch als aktuell einstuft, obwohl die Situation längst vorbei ist. Dabei ist die Aufmerksamkeit fast komplett nach Aussen gerichtet.

Bei Ruhe und Stille fühlen wir uns unwohl, wir werden unruhig und beginnen zu grübeln. Weil es so unangenehm ist, tun wir lieber wieder etwas anderes oder lenken uns ab.

 

Erschöpft durch Glückshormone

Dopamin ist ein Hormon und Neurotransmitter und als «Botenstoff des Glücks» bekannt. Es spielt eine Rolle, wenn uns etwas motiviert, neugierig macht und interessant erscheint. Social Media und Smartphones sorgen dafür, dass wir durch die dauernden Meldungen, Mails und Klingeltöne in einen «Dopamin-Rausch» kommen.

Die Folge ist, dass wir viel Zeit an Bildschirmen verbringen und unbewusst permanent aktiviert sind.

 

Die Erschöpfung kommt langsam

Wir sind in der Regel nicht von heute auf morgen erschöpft, sondern es ist ein Prozess, den wir lange nicht bemerken. Unser Körper hält zwar viel aus und reguliert automatisch, doch ein über Jahre oder Monate dauerndes Ungleichgewicht im autonomen Nervensystem kann irgendwann zu belastenden körperlichen oder psychischen Symptomen führen.

 

Was erschöpft ist oft selbstgemacht

Viele Situationen sind erschöpfend, weil wir die eigenen hohen Ansprüche unbedingt erfüllen wollen, an Altem festhalten, uns zu stark mit anderen vergleichen, es allen recht machen wollen oder uns einreden, dass «es» nicht so schlimm ist und sich irgendwann von alleine bessert.

 

Wir brauchen einen Fokuswechsel

Wir brauchen mehr Zeiten von Rückzug, weniger Tun, mehr Ruhe und Entspannung. Es geht darum, den Fokus vom Aussen nach Innen zu richten, und wieder bei sich selbst anzukommen.

Mit sich selbst in Kontakt zu kommen und sich zu spüren, ist nicht so einfach und braucht ein wenig Mut und Ausdauer.

  • Wer bin ich im Kern meines Wesens?
  • Was sind meine eigenen Bedürfnisse?
  • Wer oder was ist mir wirklich wichtig?
  • Was sind meine Stärken?

 

Erschöpfung hat viel damit zu tun, dass wir nicht auf uns selbst hören, unsere Grenzen nicht wahrnehmen, nicht einhalten oder einfordern und ein Leben führen, das nicht unserem Wesen entspricht.

 

 

Bild: © Kinga Cichewicz / unsplash.com

Sehnst du dich nach innerer Ruhe?