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Wann gehst du weg?
Vom Weggehen und Zurückkommen zu dir selbst.
Wann gehst du weg?
Beim Schreiben von Blogbeiträgen stockt manchmal mein Schreibfluss. Es kommt mir nichts „Gescheites“ in den Sinn, ich werde ungeduldig und unruhig. Dann gehe ich weg vom Computer, mache mir einen weiteren Kaffee oder schaue nach, was der Kühlschrank bietet.
In Konfliktsituationen oder wenn ich Ungerechtigkeiten erlebe habe ich die Tendenz, meinen Unmut nicht sofort kundzutun und nicht umgehend meinen Standpunkt zu vertreten, sondern erst mal aus der Situation wegzugehen. Dies kann durchaus Sinn machen, oft auch nicht.
Was sind deine Situationen, in denen du weg gehst?
Weggehen von
- den inneren Blockaden und Widerständen.
- den negativen Gefühlen wie Angst, Schuld, schlechtes Gewissen, Wut, Ärger, Scham.
- der Unzufriedenheit oder Langeweile in der Beziehung.
- der Unlust und dem Frust im Beruf.
- den schwierigen und belastenden Erinnerungen.
- der Unsicherheit, wie es weiter gehen soll.
Hingehen zu
- irgendwelchen Aktivitäten, die uns ablenken.
- Konsum, welcher nur kurzfristig hilft.
- noch eine Fachausbildung, noch ein Diplom.
- einer neuen Beziehung, einer interessanteren, spannenderen Person.
- zum Kühlschrank, Smartphone, Schoggi, Wein.
Weggehen von mir selbst
Ich war jahrelang eine Meisterin im Weggehen und Verdrängen. Tief in mir spürte ich eigentlich, wie ich mir selbst am meisten bei der Erfüllung meiner Herzenswünsche nach innerem Frieden, Freude, Freiheit und einer glücklichen Beziehung im Wege stand.
Zu lange wollte ich es nicht wahr haben und bin geflüchtet in Aktivismus, Karriere und Vorwürfen. Zusätzlich redete ich mir ein, dass sich irgendwann alles zum Guten wenden würde.
Und ich glaubte, bevor ich mich um mich selbst kümmern konnte, es noch Anderes, Wichtigeres zu tun gab.
Welche Herzenswünsche spürst du tief in dir?
Wohin gehst du stattdessen?
Was redest du dir ein?
Jetzt ist Zeit, zurückzukommen
- sich behutsam den Schattenseiten und Prägungen öffnen.
- die eigenen Bedürfnisse spüren.
- die persönlichen Stärken und Fähigkeiten anerkennen und würdigen.
- den Körper wahrnehmen und in Bewegung zu kommen.
- seinen Raum einnehmen.
Was bedeutet Zurückkommen für dich?
Welche Auswirkungen hat dies auf deine Beziehungen, die Familie, die Kollegen, deine Gesundheit?
Bild: © George Coletrain / unsplash.com